Solidarisches Netzwerk von Nachbarschaft und Gewerbetreibenden in Berlin-Kreuzberg

NaGe-Netz Treffen im Juni

Kennenlernen und niedrigschwelliges Beisammensein

Beim gemeinsamen Essen und Trinken kamen am Montag, 17. Juni, ab 18:30 Uhr wieder verschiedene Menschen aus Initiativen, Nachbarschaft und Gewerbe zusammen, um sich bei hochsommerlichen Temperaturen auf der Terrasse des Stadtteilzentrums Familiengarten auszutauschen. Dieses Mal traf sich die neu gegründete AG Hermannplatz mit rund fünfzehn Interessierten, um an ihrer Pressemitteilung und Einladung für das erste offizielle Treffen zu arbeiten und abzustimmen, wie ihr Vorhaben am selben Abend im NaGe-Plenum vorgestellt werden könnte.

Plenum

Um 19:30 Uhr ging es dann weiter mit dem offiziellen NaGe-Plenum. Mit bis zu 30 Interessierten war es das soweit am stärksten besuchte Plenum mit Aktiven und Interessierten aus Nachbarschaft, Gewerbe und Organisationen und Initiativen wie Hermannplatz AG/Kiez44, Kotti e.V., Kunstblock & beyond, OraNostra, Karte Kreuzberg Gestalten, GloReiche, G51, Lause bleibt, Kotti&Co, Bizim Kiez und AKS Gemeinwohl.

Nachrichten aus den Kiezen und den Initiativen – Kurz-Updates
Kunstblock & beyond plant für den Sommer eine Aufklärungsaktion mit Plakaten über einen Immobilieninvestor in Kreuzberg. Im Plenum wurde dazu ein erster grafischer Entwurf vorgestellt.

Es gibt eine neue Karte, auf der Beteiligung im Kiez dargestellt wird. Die Karte heißt „Kreuzberg mitgestalten“ und soll zunächst mit Informationen durch die Netzwerkstellen am Kotti, Reichenberger Straße und Wrangelkiez gefüttert werden. Angestoßen wurde das Vorhaben durch die ehrenamtliche Arbeit einer Nachbarin. Sobald die Karte einen Status Quo erreicht hat, wird sie veröffentlicht und steht für die Öffentlichkeit zur Verfügung.

Die Initiative OraNostra befasst sich aktuell mit der Initiierung eines Gewerbemieten-Verbandes. Alle Gewerbemieter*innen (Handwerk, Kunst, grundsätzlich alle mit Gewerbemietverträgen) und Initiativen, die sich mit dem Thema beschäftigen, müssten sich zusammentun und einen Gewerbemieter-Verband (mit Mitgliedsbeitrag für evtl. Gerichtsprozesse, Rechtsschutz, informative Arbeit o.ä.) gründen. Dadurch könnte man z.B. auch größere Macht in der Außenwirkung erzielen. In den Initiativen sollen sich alle Gedanken machen, welche Strukturen gemeinsam festgelegt werden können.

Es gibt drei verschiedene Entwürfe für weitere ProtestPodeste wie dem vor dem ehemaligen Laden von Kamil Mode (Kottbusser Damm 9). Aktuell wird geprüft, die Podeste technisch zu genehmigen. Anschließend können mehr ProtestPodeste gebaut werden und an verschiedenen Orten, wie z.B. vor der G51 oder Hausprojekten, zum Einsatz kommen. Mehr zum Konzept der „widerStände“ hier.

Thema: Stellen für eine aufsuchende Gewerbemietberatung und aktivistische Beratung
Pro Bezirk gibt es aktuell 100.000€ im Jahr für eine generelle Mieterberatung. Eine Politikerin von den Grünen möchte diesen Betrag im Haushalt 2020/2021 mindestens verdoppeln, inhaltlich ausweiten und in Teilen auch für die Beratung von Gewerbemieter*innen und Hausgemeinschaften einsetzen. Falls dies in den Haushaltsverhandlungen positiv entschieden wird, sollten die Initiativen, die sich ohnehin mit der Thematik auseinandersetzen, in Zusammenarbeit mit dem Bezirk an der Ausschreibung der Stellen beteiligt werden. Dazu organisiert AKS Gemeinwohl ein Treffen für alle interessierten Initiativen.

Thema: Hermannplatz AG
Auf der Kiez44-Versammlung in Neukölln wurde im Juni beschlossen, dass eine AG zum Karstadt-Umbau entstehen soll. Eine Recherche zu Signa Holding, welche das Karstadt-Gebäude abreißen will und eine neue, größere Shopping-Mall bauen möchte, wurde bereits hier veröffentlicht. Die neue Initiative entsteht aktuell und sucht weitere Unterstützer*innen. Im NaGe-Plenum stellten sie sich vor und alle Anwesenden drückten ihre Unterstützung aus. Das nächste Arbeitstreffen ist am Samstag, 13.7., 11 Uhr in der Mahlower Str. 27.

Thema: G51 Rekommunalisieren
Die ehemalige Kurt-Held-Schule in der Görlitzer Straße 51 steht seit zwei Jahren leer. Es wurde bereits erreicht, dass das Haus nur an eine Bildungseinrichtung vermietet werden darf. Außerdem ist das Haus denkmalgeschützt. Das aktuelle Vermietungsangebot liegt bei 20€/qm, was zu viel für zum Beispiel dringend benötigte Kitas ist. Die G51 Initiative fordert ein Beteiligungsverfahren für die Nachbarschaft und die Rekommunalisierung des Gebäudes. Wenn jemensch oder ein lokales Projekt Teil des Projekt-Clusters „Haus der solidarischen Nachbarschaft“ werden will, sollen sie sich gerne bei der Gruppe melden: mail@g51.de.