Solidarisches Netzwerk von Nachbarschaft und Gewerbetreibenden in Berlin-Kreuzberg

Karstadt am Hermannplatz / Initiative


Eine Projektentwicklung der besonderen Art

Karstadt 1936

Der Plan:
Karstadt am Hermannplatz abreissen und einen Neubau nach alten Architektenplänen errichten.

In der Konsequenz bedeutet das u.a.:

  • 5 bis 10 Jahre Großbaustelle am Hermannplatz
  • 5 bis 10 Jahre kein Warenhaus am Hermannplatz
  • Arbeitsplatzverlust für alle Beschäftigten im Gebäude und im Umfeld
  • Verdrängung von Bewohner*innen und zahllosen Kleingewerbebetrieben

„In Berlin soll wieder abgerissen und rekonstruiert werden. Als hegemoniale architektonische Identitätskonstruktion, durch eine vermeintlich „authentische“ historische Architektur wird aber vor allem ein makelloses Umfeld für die ökonomischen und politischen Interessen eines Immobilienkonzerns geschaffen. Ein Lehrstück über die kommerzielle Aneignung von Geschichte und spekulative Stadtentwicklung am Neuköllner Hermannplatz.“


Der Immobilienkonzern und das Kaufhaus am Hermannplatz

2.9.2020 Signa will eine gespaltene Koalition. Der Senat streitet sich, statt dem Konzern klare Kante zu zeigen.

Kurze Impressionen von der Kundgebung am 2.9.2020 vor Karstadt am Hemannplatz.
Der TV-Sender RBB24 am Abend vor Ort sowie weiteren aktuellen Informationen zum Thema.


Aktivistinnen der Initiative am Mikrofon – 12. August 2020 bei der vierzehntägigen Protestkundgebung #Volle Breitseite für die Oranienstraße 25 vor dem Buchladen Kisch & Co.


Neues Flugblatt der Initiative Hermannplatz vom 23.04.2020

Kein Abriss von Karstadt am Hermannplatz! Der Immobilienkonzern Signa plant weiterhin den Abriss des Karstadt-Gebäudes am Hermannplatz sowie den Neubau eines Betonhochhauses. Nach den Vorstellungen des Signa-Eigentümers René Benko, dem auch Galeria Karstadt Kaufhof gehört, soll damit eine „Aufwertung“ der Bereiche um den Hermannplatz erreicht werden. „Aufwertung“ heißt für uns Anwohnende jetzt schon: Mieterhöhungen, Umwandlung …
Neues Flugblatt vom 23.04.2020


Andrej Holm zu Karstadt-Umbau in Kreuzberg
„Nichtstun der Verwaltung ist die beste Option“

24. Jan 2020Begeisterung bis Ablehnung: Der geplante Umbau des Karstadt-Kaufhauses am Hermannplatz polarisiert. Jetzt hat sich Stadtsoziologe Andrej Holm geäußert.

„Vergangene Woche hatte der österreichische Konzern im Neuköllner Stadtentwicklungsausschuss angekündigt, neben Gewerbeflächen, Büros und Wohnungen auch „bezahlbaren Wohnraum“ in dem Gebäude errichten zu wollen Neuköllns Stadtrat für Stadtentwicklung, Jochen Biedermann (Grüne), zweifelt daran, dass die Signa Holding diesen tatsächlich schaffen will: „Mehr als die allgemeine Aussage liegt uns derzeit nicht vor“, sagte er dem Tagesspiegel am Freitag. Das Bauvorhaben sei mit bezahlbaren Wohnungen wohl kaum finanzierbar.“

Andrej Jolm im tagesspiegel zum Thema


Signa-Präsentation am 21. Jan 2020 im Stadtentwicklungsausschuss Neukölln – und ein CDU-Antrag, der einen Wendepunkt im Verfahren darstellen könnte

Eine große Anfrage der CDU mit dem Titel “Neukölln unterstützt das Neubauvorhaben von Karstadt am Hermannplatz!” ist für den Neuköllner Stadtentwicklungsausschuss am 21. Jan 2020 angekündigt worden – am gleichen Tag wird Signa ihre neuesten Pläne für ihr Großprojekt am Hermannplatz im Ausschuss präsentieren…


»Wie Relikte aus einer anderen Zeit stehen sie [die vier- bis fünfstöckigen Wohn- und Geschäftshäuser] dem alles zu erdrücken scheinenden Kaufhausgebäude gegenüber. Der gesamte Platz steht im Zeichen der XI. Olympischen Spiele der ‚Neuzeit‘, mit dem Pomp und Anflug von ‚Gigantismus‘, ganz nach dem Geschmack der nationalsozialistischen Machthaber und ihrem Weltverständnis.«

Ein Zitat von Detlev Lustig aus dem Buch „Sand im Getriebe. Neuköllner Geschichte(n) (1985): »Heute werden die Bilder mit den Nazi-Flaggen auf den Türmen des Karstadt-Gebäudes völlig unreflektiert von uninformierten Befürworter*innen gepostet – auf Facebook, auf Twitter, überall. Das ist Geschichtsklitterung, Verharmlosung von Geschichte, Vereinfachung komplexer geschichtlicher Zusammenhänge. Das alles bringen Rekonstruktions-Projekte mit sich. Dem wirken wir als Initiative ganz entschlossen entgegen.«
Niloufar Tajeri 17. September 2019



Initiative Hermannplatz

Die Arbeitsgemeinschaft (AG) gegen den Abriss

Kunstblock & beyond Plakataktion

Auf der Kiez44-Versammlung in Neukölln wurde im Juni beschlossen, dass eine AG zum Karstadt-Umbau entstehen soll. Eine Recherche zu Signa Holding, welche das Karstadt-Gebäude abreißen will und eine neue, größere Shopping-Mall bauen möchte, wurde bereits hier veröffentlicht: http://www.kiezversammlung44.de/hermannplatz/.

Die Arbeitsgemeinschaft formuliert in ihrer Einladung u.a.:
Dieses Vorhaben würde weitere schwerwiegende Eingriffe in die Struktur von Neukölln und Kreuzberg bedeuten, die Mieten noch weiter steigen lassen und besonders das (post)migrantische Kleingewerbe in den Bezirken weiter vernichten. Und Eigentümer und Investor ist auch noch ausgerechnet René Benko, ein mutmaßlicher Großspender von Straches rechter FPÖ, der damit den Dreh- und Angelpunkt von Neukölln und Kreuzberg beherrscht.

Die AG will u.a. in ihrer Arbeit die Bevölkerung im Umkreis des Hermannplatzes davon überzeugen, dass ein solcher geplanter Konsumtempel absolute keine gute Idee ist und umliegende gewachsene Kiezstrukturen nachhaltig zerstören würde.

Eine ausführliche Recherche der AG zum Projekt hier:
http://www.kiezversammlung44.de/hermannplatz/
Weitere konkrete Einschätzungen und Argumentationen, hier:
http://nk44.blogsport.de/2019/06/15/kein-abriss-des-karstadt-gebaeudes-am-hermannplatz/
https://neukoellnisch.net/artikel/2019-07/dass-dieser-mann-in-neukolln-bauen-will-ist-eine-kampfansage-karstadt-hermannplatz-benko-aufwertung/


Offenes Mikro, Redebeitrag am 04. Juli 2019:

»Er wird im Ibiza-Video des ehemaligen FPÖ-Chefs Strache als einer der illegalen Großspender an die ÖVP und die FPÖ in Österreich aufgezählt. […] Während in Südneukölln (und deutschlandweit) Nazis ungestört Menschen terroriseren und ermorden, die Polizei in Neukölln und Kreuzberg migrantische Gewerbetreibende schikaniert und während die Politik wieder mal fordert, uns in „deutsche Lebensverhältnisse einzuordnen“, ist es nicht hinnehmbar, dass jemand wie Benko mitten in unserem Kiez so ein Projekt umsetzt.«


Laut einem Interview der Berliner Morgenpost mit dem Chef von Signa Deutschland (Morgenpost 13. Sep 2019) will die Signa-Gruppe des österreichischen Unternehmers René Benko in den kommenden Jahren 3,5 Milliarden Euro in Berliner Immobilien investieren.

»Die größten Vorhaben sind der Neubau von Karstadt am Hermannplatz, die Aufwertung des Karstadt-Gebäudes am Kurfürstendamm inklusive Hochhäusern und der Bau weiterer Wolkenkratzer am Kaufhof am Alexanderplatz. Signa gehören europaweit Immobilien im Wert von 20 Milliarden Euro … «


Weitere Reaktionen zum Thema in den Medien

zu „Rene Benko“


Das erste Flugblatt der Inititiative


Liste der bisherigen Unterstützer

  • Aktions-AG der Vernetzung der Akelius-Mieterinnen Berlin
  • Bizim Kiez
  • Bündnis für bezahlbare Mieten Neukölln
  • Bündnis solidarische Stadt
  • Braunschweiger 51 e.V. / Mieter_Innen Initiative aus Rixdorf
  • Die AG Wohnumfeld im Reuterkiez / WUM
  • ElWe44
  • GloReiche Nachbarschaft
  • Interkultureller Seniorinnentreff Reuterkiez
  • Institut für Queer Theory _ Gender/Queer e.V.
  • Kiezversammlung 44
  • Kotti & Co / Die Mietergemeinschaft am Kottbusser Tor
  • Kunstblock and beyond
  • Mieter*innen-Versammlung Schillerkiez
  • NoHostel
  • OraNostra – Bündnis aus Kleingewerbetreibenden, Handwerksbetrieben,
  • Sozial-, Kultur- und Gesundheitseinrichtungen im Oranienstraßenkiez
  • Reiche 114
  • Rummelsburger Bucht für Alle
  • Sanderstr. 11 e.V.
  • Stadtteil- und Infoladen Lunte
  • Wem gehört Kreuzberg