Rettet Kisch & Co.! Rettet unsere Innenstädte und Kieze als Wohn-, Sozial- und Kulturräume! Nein zu Spekulation mit Miet- und Gewerberäumen!
Während zehntausende von Kultureinrichtungen coronabedingt immense Schwierigkeiten haben ihr Überleben zu sichern, sind in fast allen größeren deutschen Städten weiterhin international agierende Immobilienspekulant*innen unterwegs. Ihr Geschäftsmodell betrifft Wohn- und Gewerberaum gleichermaßen. Kaufpreise und Mieteinnahmen sind scheinbar egal: Die Investor*innen wollen Steuern vermeiden und Gewinne durch Weiterverkäufe erzielen. Dabei setzen sie auf Entmietung der alten Strukturen, um entweder weit überhöhte Mieten zu fordern oder direkt lukrativen Leerstand zum Verkauf anbieten zu können. Anonymität anstatt soziale Verantwortung gehört dabei zum typischen Vorgehen und das lässt sich in Deutschland mangels gesetzlicher Verpflichtungen zur Transparenz sogar leichter realisieren als anderswo.
Die Petition:
Unsere Kiezbuchhandlung Kisch & Co in Berlin-Kreuzberg ist in großer Gefahr! Die neuen Hauseigentümer haben eine Räumungsklage angestrengt, über die am 9. April vor dem Landgericht Berlin verhandelt werden soll. Die Buchhandlung besteht bereits seit mehr als 23 Jahren in der Oranienstraße. Mit ihren zahlreichen Kulturveranstaltungen ist sie ein geschätzter Begegnungsort im Kiez und neben anderen alteingesessenen Läden ein wichtiger und unverzichtbarer Anziehungspunkt für die Nachbarschaft und Tourist*innen gleichermaßen.
Doch nun soll unsere Kiezbuchhandlung einfach aus dem Haus verdrängt und die typische Kreuzberger-Mischung im Kiez weiter zerstört werden. Das können und werden wir nicht zulassen!
Wir fordern von den Eigentümern/Verantwortlichen des Hauses Oranienstraße 25:
- die sofortige Rücknahme der Räumungsklage
- die Verlängerung des Mietvertrags bzw. Neuausgestaltung zu annehmbaren Bedingungen
- eine Standortgarantie für alle anderen kulturellen Einrichtungen und Gewerbe im Haus zu annehmbaren Bedingungen
Wir fordern von Politik aus Bund und Ländern:
Schutz für Kleingewerbetreibende sowie soziale und kulturelle Einrichtungen durch die Einführung eines Gewerbemietrechts analog zum Mietrecht für Wohnen:
- Kündigungsschutz
- Entfristung der Verträge sowie
- Maßnahmen zur Mietbegrenzung:
– Einführung eines verbindlichen Gewerbemietspiegels
– Einführung einer Gewerbemietpreisbremse
In das Gewerbeobjekt mit überwiegend kulturellen Einrichtungen im Zentrum der Oranienstraße kaufte sich Anfang 2020 ein Luxemburger Immobilienfonds ein, die Victoria Immo Properties V S.a.r.l. Dahinter stehen vermutlich Erb:innen aus der schwedischen Rausing-Familie, die ihr Vermögen der Erfindung des Tetra Pak verdankt. Für dieses einzelne Haus legte der Fonds unfassbare 35,5 Millionen Euro auf den Tisch. Wir haben nachgerechnet: Selbst bei 300-prozentiger Mietsteigerung wäre dieser Betrag erst nach über 40 Jahren refinanzierbar.
Der Mietvertrag der Buchhandlung lief im Mai 2020 aus. Normalerweise hätten längst Verhandlungen über eine Verlängerung angestanden. Doch die neuen Eigentümer*innen wollten Kisch & Co. offenbar nicht als Mieter:innen behalten. Trotz des Protests aus der Nachbarschaft, erhielten die Betreiber am 22.09.2020 eine Räumungsklage. Der Räumungsprozess war für den 05.02.2021 vor dem Landgericht Berlin angesetzt, wurde aber kürzlich aufgrund der Pandemielage und dem großen öffentlichen Interesse auf den 09.04.2021 verschoben.
Für Kisch & Co. geht es jetzt um alles! Daher benötigen wir jede Unterstützung – für die Rettung von Kisch & Co., für den Erhalt eines wichtigen Standortes im Kiez und für ein starkes Gewerbemietrecht!
Wir sind das Bündnis “Volle Breitseite für Kisch & Co.“. Mit großer Unterstützung aus der Nachbarschaft, von Kund*innen, Initiativen und Bezirkspolitiker:innen begannen wir im Mai 2020 den Protest für den Erhalt unserer Kiezbuchhandlung. Wir organisierten den ganzen Sommer über Kundgebungen und Kulturprogramme vor der Buchhandlung. Hunderte Menschen nahmen jeweils an den Veranstaltungen teil, die von politischen Beiträgen und Lesungen, Diskussionen und Musik getragen wurden.
Um einen Eindruck von den bisherigen Protest- und Widerstandsaktivitäten zu bekommen, hier weitere Links:
- Statements von einigen Kunden
- Was bisher geschah
- SWR2 „Der Buchhändler und die Millionäre“ (Audio 20 min.)
Um die weitere Kampagne sowie die Prozesskosten zu finanzieren wurde für „#Volle Breitseite für die Oranienstr. 25“ ein Kalender produziert. Aus einem Fundus von über 100 künstlerischen Bildern unserer Unterstützer im Format A1 ist ein 16-seitiger Kalender im A3-Format mit 12 Monatsblättern und vielen illustrierten Informationen entstanden. Er kann hier bestellt werden:
Volle Breitseite Kalender 2021
Bereits 150 Menschen aus Politik, Kultur und Organisationen sowie diverse Initiativen haben diese Petition als Erstunterzeichner*innen unterstützt. Sie wollen wir hier namentlich vorstellen:
- #200 Häuser
- 23 Häuser sagen NEIN
- Vernetzung der Akelius-Mieter*innen
- Reza Amiri, DIE LINKE, BVV FHXB
- Prof. Dr. Hans-Jürgen Arlt, Autor und Publizist
- Jim Avignon, Künstler
- Heike Avsar, Autorin
- Simone Barrientos, DIE LINKE, MdB
- Leonie Baumann, weißensee kunsthochschule berlin
- Canan Bayram, Bündnis 90 / Die Grünen, MdB
- Arndt Beck, Künstler
- Meret Becker, Schauspielerin
- Berliner Hefte zu Geschichte und Gegenwart der Stadt e.V.
- Elvira Berndt, Jugendkulturarbeiterin
- Prof. Dr. Elisa T. Bertuzzo, weißensee kunsthochschule berlin
- Dieter Bertz, Bertz + Fischer Verlag
- Josef Bierbichler, Schauspieler
- Klaus Bittermann, Verleger
- Bizim Kiez
- Thilo Bock, Autor
- Die Buchkönigin, Buchhandlung
- Matthias Coers, Filmemacher und Stadtaktivist
- Planungsbüro coopdisco
- Cosimo, Künstler
- Georg Daniels, Journalist
- Buchhandlung Dante Connection
- Pizzeria De Noantri
- Deutsche Wohnen & Co enteignen!
- Drea, Künstlerin
- Chris Dreier, Künstlerin
- Egotronic, Musiker
- Susanne Ehlerding, Journalistin
- David Ensikat, Journalist
- Klaus Farin, Schriftsteller
- Bäckerei-Café Filou
- Katrin Fischer, Bertz + Fischer Verlag
- Julius Fischer, Autor
- Nanette Fleig, Fotografin
- Fünf Häuser
- Katalin Gennburg, DIE LINKE, MdA
- Nina George, Schriftstellerin
- Kathrin Gerlof, common Verlagsgenossenschaft e.G. („OXI“)
- GloReiche Nachbarschaft
- Prof. Dr. Maja Göpel, Autorin
- Gaby Gottwald, DIE LINKE, MdA
- Thomas Gralla, Vorstand Landesverband Börsenverein d. dt. Buchhandels Berlin/ Brandenburg
- Matt Grau, Künstler
- Raphaël Grisey, Künstler
- Gregor Gysi, DIE LINKE, MdB
- Ralph Hammerthaler, Schriftsteller
- Harry Hass, Vagabund
- Lebensmittel Hillmann
- Ulrich Hopp, be.bra verlag
- Laura Horelli, Künstlerin
- Johannes Jansen, Dichter
- Elfriede Jelinek, Schriftstellerin
- René Jokisch, DIE LINKE, BVV FHXB
- Katja Jösting, DIE LINKE, BVV FHXB
- Johannes Kahrs, Maler
- Antiquariat Kalligramm
- Ursula Kamischke, Kulturschaffende
- Dota Kehr, Musikerin
- Cansel Kizeltepe, SPD, MdB
- Marc-Uwe Kling, Autor
- Florian Günther, Autor und Verleger
- Jochen Knoblauch, Autor
- Lars Knuth, Performancekünstler
- Korbinian Verlag
- Alfons Kujat, Schauspieler
- Verlag Antje Kunstmann
- Ralf G. Landmesser, Publizist
- Protestoper Lauratibor
- Caren Lay, DIE LINKE, MdB
- Sebastian Lehmann, Autor
- Markus Liske, Autor
- Kristine Listau, Vorstand Landesverband Börsenverein d. dt. Buchhandels Berlin/ Brandenburg
- Boris Löbsack, Musiker
- SC Lurich 02 e.V.
- Geburtshaus MAJA
- Maik Martschinkowsky, Autor
- Sigrun Matthiesen, common Verlagsgenossenschaft e.G. („OXI“)
- Manfred Maurenbrecher, Musiker
- Pascal Meiser, DIE LINKE, MdB
- Kerstin Meyer, Volkswirtin
- Mieterpartei
- Modern Graphics
- Steve Morell, Musiker
- Wolfgang Müller, Missverständniswissenschaftler
- Marion Alexa Müller, Vorstand Landesverband Börsenverein d. dt. Buchhandels Berlin/ Brandenburg
- Lindsay-Jane Munro, Übersetzerin
- neue Gesellschaft für bildende Kunst (nGbK), Berlin
- OraNostra
- O-Ton Keramik
- Jan Off, Autor
- Buchhandlung Oh 21
- One World Berlin Human Rights Film Festival
- Fritz Panzer, Maler
- Pastor Leumund, Musiker
- Dagmar Pelger, Architektin
- Ulrich Peltzer, Schriftsteller
- Manja Präkels, Autorin
- Uwe Preuss, Schauspieler
- Prinzessinnengärten am Moritzplatz
- Pro qm Buchhandlung
- Prof. Dr. Ralf Ptak, Volkswirt
- Dr. Max Putzer, AsJ Berlin
- Siebrand Rehberg, Fotograf
- Matthias Reichelt, Kulturjournalist
- Robert Rescue, Bühnenliterat
- Ellen Röhner, Ausstellungsmacherin
- Christiane Rösinger, Musikerin
- Runder Tisch gegen Gentrifizierung in Moabit
- Scardanelli, Dichter
- Regina Scheer, Schriftstellerin
- Clemens Schick, Schauspieler
- Anne Schindler, common Verlagsgenossenschaft e.G. („OXI“)
- Sanaa Schlaeger, Musikerin
- Katrin Schmidberger, Bündnis 90 / Die Grünen, MdA
- Buchladenkollektiv Schwarze Risse
- Ines Schwerdtner, Jacobin Magazin
- Volker Seewald, Autor und Musiker
- Berthold Seliger, Autor und Konzertagent
- Regine Sommer-Wetter, DIE LINKE, BVV FHXB
- Åsa Sonjasdotter, Künstlerin
- Soundwatch Musikfilmfestival
- stadt von unten
- Erik Steffen, Literaturveranstalter & Publizist
- Thommy Stückle, Zum Goldenen Hahn
- Leander Sukov, Vize-Präsident des deutschen PEN-Zentrums
- Sukultur Verlag
- Jörg Sundermeier, Vorstand Landesverband Börsenverein d. dt. Buchhandels Berlin/ Brandenburg
- Kneipenkollektiv Syndikat
- Klaus Theuerkauf, Künstler
- Wolfgang Tillmans, Künstler
- Marin Turina, Drehbuchautor & Videojournalist
- Lilo Unger, SO36
- Ventil Verlag
- Siljke Vogten, Autorin
- Elisabeth Voß, Publizistin, NETZ e.V.
- Ullrich Wannhoff, Künstler
- Eckehard Weis, Drehbuchautor
- Wem gehört Moabit
- Heiko Werning, Autor
- Marieke Wikesjo, Sopranistin
- Willi wollt‘s anders
- Frank Willmann, Autor
- Dr. Thomas Wörtche, Publizist
- Raul Zelik, Schriftsteller
- Steffen Zillich, DIE LINKE, MdA
- Friederike Zöllner, Vorstand Landesverband Börsenverein d. dt. Buchhandels Berlin/ Brandenburg
- Bündnis Zwangsräumung verhindern
Unterstützung durch Nachbarschaft und Politik: Anwohner*innen, Kneipen- Ladenbetreiber*innen, stadtpolitische Gruppen, parteien, wie Linke, SPD und die Grünen – alle sprechen sich deutlich für den dringend notwendigen Erhalt des Buchladens aus. Entsprechend breite Aufmerksamkeit erlangt die versuchte Verdrängung des Buchladens in den Medien. Medienecho zum Kampf um Kisch & Co.
Um einen Eindruck der bisherigen Aktivitäten aus Protest und Widerstand zu bekommen sind hier weitere Links hinzugefügt:
- Statements einiger unserer Kunden
- Was bisher geschah
- SWR2 „Der Buchhändler und die Milliardäre“ (Audio 20 min.)
Zur Finanzierung der weiteren Kampagne und der Prozesskosten hat „Volle Breitseite für Kisch & Co.“ einen Kalender 2021 produziert. Aus einem Fundus von über 100 kunstvollen Bildern im A1 Format unserer Unterstützer*innen ist ein 16-seitiger Kalender im A3 Format mit 12 Monatsblättern und reichlich bebildeter Information entstanden. Dieser ist hier zum Soli-Preis bestellbar:
Volle Breitseite Kalender 2021